aus RVGreport 2008, 11
(Ich bedanke mich bei der Schriftleitung von "RVGreport" für die freundliche Genehmigung, diesen Beitrag aus "RVGreport auf meiner Homepage einstellen zu dürfen.)
von Detlef Burhoff, Richter am OLG, Münster/Hamm
Inzwischen liegt seit Inkrafttreten des RVG am 01. 07. 2004 eine große Anzahl von Entscheidungen auch zu den in den Teilen 4, 5, 6 geregelten Verfahren und zu Teil 7 VV RVG vor. Die nachfolgende Zusammenstellung gibt einen Überblick über die wesentlichen Entscheidungen, deren Fundstellen und die Kernaussagen/Leitsätze, allerdings beschränkt auf die Teile 4, 5, 6 und 7 VV RVG und aus dem Paragrafenteil auf die mit den in diesen Teilen des VV RVG geregelten Angelegenheiten zusammenhängenden Fragen. Nicht enthalten ist in der Übersicht die Rechtsprechung zur Übergangsregelung in den §§ 60, 61 RVG, da sich die damit zusammenhängenden Fragen weitgehend erledigt haben. Insoweit wird auf die Zusammenstellung in RVGreport 2005, 175 ff. und auf die zu § 61 RVG eingestellten Entscheidungen auf www.burhoff.de verwiesen. Ebenfalls nicht enthalten ist die Rechtsprechung zu § 14 RVG. Deren Zusammenstellung bleibt einer eigenen Übersicht vorbehalten. Die Übersicht hat den Stand von etwa Ende Dezember.
Norm |
Gericht/Fundstelle |
Inhalt |
I. Paragrafenteil des RVG |
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BGHZ 162, 98 = StV 2005, 621 = NJW 2005, 2490 m. Anm. von u.a. Tsambikakis StraFo 2005, 446 und Johnigk StV 2005, 446; OLG Frankfurt StraFo 2006, 127 = AGS 2006, 113 für das Revisionsverfahren. |
Bei einer vereinbarten Vergütung, die mehr als das Fünffache über den gesetzlichen Höchstgebühren liegt, spricht eine tatsächliche Vermutung dafür, dass sie unangemessen hoch und das Mäßigungsgebot des § 3 Abs. 3 BRAGO verletzt ist. Die Vermutung kann aber durch den Rechtsanwalt entkräftet werden, wenn er ganz ungewöhnliche, geradezu extreme einzelfallbezogene Umstände darlegt |
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OLG Hamm StV 2007, 473 = StRR 2007, 319 = AGS 2007, 550 m. Anm. Schons AGS 2007, 555 |
Eine aufwandsangemessene Zeithonorarvereinbarung verletzt auch bei einem Strafverteidigerhonorar weder das Sittengesetz noch ist es nach § 4 Abs. 4 S. 1 RVG (früher § 3 Abs. 3 S. 1 BRAGO) herabzusetzen (Abgrenzung zu BGHZ 162, 98 = NJW 2005, 2142). |
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OLG Hamm RVGreport 2005, 463 = AGS 2006, 9 |
Schriftform bei bloßer Übersendung eines Telefaxes nicht gewahrt; Berufung auf den Formmangel i.d.R. nicht treuwidrig |
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AG Gemünden am Main JurBüro 2007, 305 = AnwBl. 2007, 550 = AGS 2007, 340 m. Anm. N.Schneider AGS 2007, 340 |
Bezeichnung als Vergütungsvereinbarung zur Wirksamkeit einer anwaltlichen Honorarvereinbarung nicht erforderlich |
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OLG Düsseldorf RVGreport 2006, 420 = AGS 2006, 530 |
Zeittaktklausel von 15 Minuten bei einem Stundensatz von 400 DM (230 ) als sittenwidrig angesehen |
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OLG Frankfurt StraFo 2006, 127 = AGS 2006, 113 |
Herabsetzung einer vereinbarten Vergütung |
OLG Koblenz RVGreport 2006, 430 = JurBüro 2005, 589 = AGS 2005, 504 = StraFo 2005, 526 = AnwBl. 2006, 148 |
Beistand in einer Hauptverhandlung für mehrere Zeugen ist Tätigkeit für mehrere Auftraggeber in derselben Angelegenheit; Gebühren fallen mit Erhöhung nach Nr. 1008 VV RVG nur einmal an |
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AG Darmstadt RVGreport 2007, 60, 220 = zfs 2006, 169 m. Anm. Madert = AGS 2006, 212 m. Anm. N. Schneider |
Vorschuss auch auf solche Gebühren, deren Berechnungsvoraussetzungen erst im weiteren Verlauf der zu erwartenden anwaltlichen Tätigkeit vorliegen |
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AG Stuttgart RVGreport 2008, 21 |
Vorschuss in Höhe der Mittelgebühr bei Verkehrsordnungswidrigkeiten sowie für die Kosten des gerichtlichen Verfahrens |
LG Kiel, Beschl. v. 8. 3. 2007, 31 Qs 3/07, www.burhoff.de |
Richter der Instanz ist in das Rechtsmittelverfahren nach § 11 Abs. 2 RpflG nur noch eingeschaltet, wenn nach den allgemeinen verfahrensrechtlichen Vorschriften ein Rechtsmittel nicht gegeben ist. |
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OLG Saarbrücken RVGreport 2007, 181 = AGS 2007, 78 = StraFo 2007, 127 = Rpfleger 2007, 342; LG Düsseldorf RVGreport 2005, 344; AG Lüdinghausen, Beschl. v. 14.02.2006 16 Cs 82 Js 998/05 (105/05), www.burhoff.de; |
Strafverfahren; vorbereitendes und gerichtliches Verfahren sind dieselbe Angelegenheit |
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LG Düsseldorf VRR 2006, 357 |
Strafverfahren; vorbereitendes und gerichtliches Verfahren sind verschiedene Angelegenheiten |
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OLG Koblenz RVGreport 2006, 430 = JurBüro 2005, 589 = AGS 2005, 504 = StraFo 2005, 526 = AnwBl. 2006, 148; OLG München, Beschl. v. 29. 3. 2007, 1 Ws 354/07,
www.burhoff.de; LG München I, Beschl. v. 19. 2. 2007- 12 KLs 247 Js 228539/05, www.burhoff.de |
Tätigkeit als Zeugenbeistand nicht dieselbe Angelegenheit i.S.d. § 15 Abs. 2 RVG wie eine vorausgegangene oder auch zeitlich parallel laufende Verteidigertätigkeit |
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KG RVGreport 2005, 102 = NStZ-RR 2005, 127 = JurBüro 2005, 251 = AGS 2005, 393; OLG Schleswig RVGreport 2005, 70 = AGS 2005, 120 = JurBüro 2005, 25 |
Jedes einzelne Widerrufsverfahren oder Überprüfungsverfahren nach § 67e StGB Vollstreckungsverfahren stellt eine gesonderte Angelegenheit i.S. von § 15 RVG dar |
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LG Hamburg AGS 2006, 503 = JurBüro 2006, 644; LG Koblenz, AGS 2006, 174; AG Lüdinghausen, Beschl. v. 15.01.2007 - 10 OWi 89 Js 1679/06 [140/06] |
Bußgeldverfahren; vorbereitendes Verfahren vor der Verwaltungsbehörde und das gerichtliche Verfahren sind dieselbe Angelegenheit |
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AG Düsseldorf VRR 2006, 399; AG Gelnhausen AGS 2007, 453; AG Nauen zfs 2007, 407 = AGS 2007, 405; AG Saarbrücken RVGprof. 2007, 118 |
Bußgeldverfahren; vorbereitendes Verfahren vor der Verwaltungsbehörde und das gerichtliche Verfahren sind verschiedene Angelegenheiten |
AG Bad Kreuznach, Urt. v. 5. 5. 2006 - 2 C 1747/05; AG Gelnhausen, Urt. v. 20.04.2007 - 55 C 851/06, www.burhoff.de; AG Hannover AGS 2006, 235; AG Köln AGS 2006, 234 = JurBüro 2007, 83; AG Nettetal AGS 2007, 404; AG Regensburg RVGreport 2007, 225 = AGS 2006, 125 = StraFo 2006, 88; AG Saarbrücken AGS 2007, 306 a.A. nur AG München JurBüro 2007, 84; AG München, Urt. v. 28. 9. 2007, 141 C 18336/07 |
Strafverfahren und sich anschließendes Bußgeldverfahren sind verschiedene Angelegenheiten mit der Folge, dass mit der Einstellung des Strafverfahrens und der Abgabe der Verfahrens an die Bußgeldstelle die Gebühr Nr. 4141 VV RVG entsteht. |
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OLG Schleswig SchlHA 2006, 299 |
Einlegung der Revision wird gem. § 19 Abs. 1 Nr. 10 RVG von der Verfahrensgebühr der Ausgangsinstanz erfasst |
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LG Dresden AGS 2006, 169 |
Das Verfahren nach Zurückverweisung bildet nach § 21 Abs. 1 RVG einen neuen Rechtszug, in dem alle Gebühren, auch die Auslagenpauschale, noch einmal entstehen |
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KG RVGreport 2007, 312 = AGS 2007, 353 m. Anm. Volpert |
Streitwert in Strafvollzugssachen eher niedriger festzusetzen ( 1.000 ) |
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OLG Bamberg AGS 2007, 192 = JurBüro 2007, 200; LG Aschaffenburg RVGreport 2007, 72 |
Der Gegenstandswert entspricht bei der Einziehung dem objektivem Verkehrswert der Sache, ein nachträglich in einer Versteigerung erzielter niedrigerer Wert ist unbeachtlich |
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KG RVGreport 2005, 390 = NStZ-RR 2005, 358 = JurBüro 2005, 531 = Rpfleger 2005, 698; OLG Frankfurt RVGreport 2007, 71 = JurBüro 2007, 201 m. abl. Anm. Madert und Kroiß RVG-Letter 2007, 33; OLG Hamm, Beschl. v. 29. 3. 2007 - 3 Ws 44/07, www.burhoff.de; OLG Koblenz AGS 2006, 237 = StraFo 2006, 215 = JurBüro. 2006, 255; OLG Schleswig StraFo. 2006, 516; LG Göttingen AGS 2006, 75 m. Anm. Madert; AG Nordhorn AGS 2006, 238 |
Der Wert von zwecks Einziehung sichergestellten Betäubungsmitteln ist gleich Null |
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LG Essen AGS 2006, 501 = RVGreport 2007, 465; a.A. LG Berlin, Beschl. v. 13. 10. 2006, 536 Qs 250/06, rechtskräftig durch Verwerfungsbeschluss des KG v. 20. 12. 2006, 5 Ws 687/06, www.burhoff.de: Wert Null |
Der Wert von unversteuerten und unverzollten Zigaretten richtet sich nach dem Materialwert zuzüglich der üblichen Handelsspanne |
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LG Hof, Beschl. v. 15. 11. 2007, 4 Kls 172 Js 14245/07, www.burhoff.de |
bei unversteuerten und unverzollten Zigaretten ist vom Schwarzmarktpreis auszugehen, der sich auf ca. 15 /Stange beläuft. |
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KG RVGreport 2005, 390 = NStZ-RR 2005, 358 = JurBüro 2005, 531 = Rpfleger 2005, 698 |
Bei eingezogenem bzw. für verfallen erklärtem Dealgeld ist der Nennbetrag maßgeblich |
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OLG Koblenz RVGreport 2006, 191 = AGS 2006, 236 = VRR 2006, 238; AG Nordhorn AGS 2006, 238 |
Fahrverbot und Entziehung der Fahrerlaubnis haben keinen Gegenstandswert |
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LG Mosbach StraFo 2006, 517 |
Für den Gegenstandswert Zeitpunkt des Entstehens der Gebühr entscheidend |
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OLG Karlsruhe StraFo 2007, 438 |
Die für die Wertgebühr maßgebende Höhe der Einziehungs- bzw. Verfallsanordnung richtet sich nach den zum Zeitpunkt der Beratung erkennbaren Anhaltspunkten in der Verfahrensakte. |
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OLG Bamberg AGS 2007, 192 = JurBüro 2007, 200; LG Aschaffenburg RVGreport 2007, 72 |
Jedem Beschuldigten wird der volle Wert zugerechnet |
BGH RVGreport 2007, 264 = JurBüro 2007, 531; OLG Jena NJW 2006, 933 = RVGreport 2006, 146 = AGS 2006, 173, OLG Jena, Beschl. v. 18. 9. 2006 - 1 ARs 38/06, www.burhoff.de. |
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OLG Jena NJW 2006, 933 = RVGreport 2006, 146 = AGS 2006, 173 |
Zweistufige Prüfung für die Feststellung einer Pauschgebühr nach § 42 RVG |
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Volle Besetzung des BGH-Senats bei der Entscheidung über die Feststellung einer Pauschgebühr |
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BGH NJW 2006, 1535 = NStZ 2006, 409; BGH, Beschl. v. 22. 7. 2005 - 1 StR 84/05; OLG Hamm JurBüro 2007, 529 |
Zuständigkeit des BGH für die Feststellung einer Pauschgebühr für die Tätigkeit des Wahlanwalts im gesamten Revisionsverfahren |
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OLG Hamm JurBüro 2005, 649; OLG Karlsruhe RVGreport 2005, 420 = StV 2006, 205 = Rpfleger 2005, 694; OLG Düsseldorf RVGreport 2006, 470 = StraFo 2006, 473 = NStZ-RR 2006, 391 = JurBüro 2006, 641 |
Begriff des Verfahrensabschnitts; s. auch noch die Rechtsprechung bei § 58 RVG |
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OLG Jena, Beschl. v. 30. 10. 2007, 1 AR (S) 72/07, www.burhoff.de. |
Antrag auf Feststellung einer Pauschgebühr nach § 42 RVG nicht mehr zulässig, wenn die gesetzlichen Gebühren bereist festgesetzt sind |
LG Düsseldorf AGS 2007, 34 m. Anm. Volpert |
Abtretung des Kostenerstattungsanspruchs in der Vollmacht nicht zulässig |
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OLG Brandenburg RVGreport 2007, 182; |
Staatskasse hat die Beweislast dafür, dass Auslagen zur sachgemäßen Wahrnehmung der Interessen der Partei nicht erforderlich gewesen sind |
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OLG Düsseldorf StRR 2007, 199 = AGS 2007, 243 |
Für die Beurteilung der Notwendigkeit der Anfertigung von Ablichtungen kommt es grds. auf den Zeitpunkt der Anfertigung an |
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LG Cottbus AGS 2006, 463 m. Anm. N.Schneider |
mehrere Pflichtverteidiger aus derselben Kanzlei können nicht darauf verwiesen werden, zu Terminen gemeinsam anzureisen |
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OLG Jena JurBüro 2006, 366 = Rpfleger 2006, 434 |
Reisekosten für JVA-Besuche sind zu erstatten |
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AG Dessau AnwBl. 2007, 239 = StRR 2007, 200 |
Aktenversendungspauschale unterliegt nicht der Umsatzsteuer |
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OLG Schleswig SchlHA 2006, 301 |
Feststellung der Erforderlichkeit kann auch für Dolmetscherkosten für vorbereitende Gespräche erfolgen |
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OLG Koblenz AGS 2007, 507 |
Vorschrift gilt auch für den im Wege der Prozesskostenhilfe dem Nebenkläger beigeordneten Rechtsanwalt |
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OLG Schleswig SchlHA 2006, 301 bei Döllel/Dreßen |
Der Zeitpunkt der Beiordnung ist für die Anwendung von § 48 Abs. 5 S. 1 RVG nicht maßgeblich |
LG Stuttgart, Beschl. v. 5. 2. 2007 -14 Qs 2/07, www.burhoff.de = RVGprofessionell 2007, 177 |
zur Festsetzung von Grundgebühr und Verfahrensgebühr bei Verbindung von Verfahren im Berufungsverfahren. |
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OLG Hamm RVGreport 2005, 273 = AGS 2005, 437 = JurBüro 2005, 532; LG Bonn, Beschl. v. 30. 8. 2006 - 37 Qs 22/06, www.burhoff.de: LG Dortmund StraFo 2006, 358 |
Problematik der Erstreckung nach § 48 Abs. 5 S. 3 RVG stellt sich nicht, wenn mehrere Verfahren zunächst verbunden werden und dann die Beiordnung des Rechtsanwalts als Pflichtverteidiger erfolgt |
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LG Koblenz Rpfleger 2005, 278 = JurBüro 2005, 255 m. Anm. Enders |
Keine Gebühren, wenn der Rechtsanwalt in dem hinzu verbundenen Verfahren nicht tätig gewesen ist |
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LG Kiel RVGprofessionell 2006, 202 |
Erstreckung hängt nicht von der vorherigen Stellung eines Beiordnungsantrages ab |
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OLG Düsseldorf RVGprofessionell 2007, 175; LG Bielefeld, Beschl. v. 4. 1. 2006- Qs 731/05 III, www.burhoff.de LG Dortmund, Beschl. v. 19. 12. 2006- I Qs 87/06, www.burhoff.de |
Für die Erstreckung ist eine Gesamtwürdigung aller Umstände vorzunehmen
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OLG Celle, Beschl. v. 2. 1. 2007 - 1 Ws 575/06, www.burhoff.de |
Antragstellung i.d.R. ausdrücklich, ggf. aber auch konkludent möglich |
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OLG Düsseldorf RVGprofessionell 2007, 175; LG Freiburg RVGreport 2006, 183 |
Antragstellung auch noch nach Verfahrensabschluss zulässig, da es sich um eine rein vergütungsrechtliche Frage handelt |
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OLG Düsseldorf RVGprofessionell 2007, 175; LG Bielefeld, Beschl. v. 4. 1. 2006, Qs 731/05 III, www.burhoff.de LG Dortmund, Beschl. v. 19. 12. 2006, I Qs 87/06, www.burhoff.de |
Pflichtverteidiger kann aus eigenem Recht gegen die Ablehnung der Erstreckung Beschwerde einlegen; funktionelle Zuständigkeit des Gerichts zur Entscheidung über den Antrag |
OLG Hamm RVGreport 2005, 68 = Rpfleger 2005, 214 = StraFo 2005, 130 = JurBüro 2005, 196 = AGS 2005, 117 |
Voraussetzungen der Bewilligung einer Pauschgebühr grds. wie nach § 99 Abs. 1 BRAGO; Frage der Zumutbarkeit offen gelassen |
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BVerfG NJW 2007, 3420 = RVGreport 2007, 263 = JurBüro 2007, 529 = AGS 2007, 504 = NStZ-RR 2007, 351 |
Zusätzliches Merkmal der Unzumutbarkeit aus verfassungsrechtlichen Gründen nicht zu beanstanden; Kriterien der Unzumutbarkeit aber offen gelassen |
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OLG Hamm StraFo 2005, 173 = AGS 2005, 112; OLG Hamm NJW 2007, 857 = StraFo 2007, 128 |
Unzumutbarkeit zumindest immer dann zu bejahen, wenn das Verfahren besonders schwierig und besonders umfangreich war |
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OLG Hamm StraFo 2005, 173 = AGS 2005, 112; OLG Hamm NJW 2006, 75 = JurBüro 2006, 138 = StV 2006, 203; OLG Hamm JurBüro 2005, 535; OLG Karlsruhe RVGreport 2005, 315= StV 2006, 205 = NStZ-RR 2005, 286 |
Großzügiger Maßstab, wenn der Rechtsanwalt zur Abkürzung des Verfahrens beigetragen hat, allerdings ist ein zusätzlicher zeitlicher Aufwand erforderlich |
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OLG Frankfurt RVGreport 2006, 145 = NStZ-RR 2006, 63 = NJW 2006, 457 |
Anwendungsbereich der Bewilligung einer Pauschgebühr nach § 51 RVG gegenüber § 99 BRAGO erheblich eingeschränkt; § 51 RVG soll nur unzumutbare Benachteiligung verhindern |
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OLG Karlsruhe RVGreport 2005, 315 = StV 2006, 205 = NStZ-RR 2005, 286 |
Verfahrensabkürzende Besprechungen vor der Hauptverhandlung zu berücksichtigen; |
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OLG Hamm, Beschl. v. 7. 9. 2005- 2 (s) Sbd. VIII 150/05; OLG Hamm, Beschl. v. 13. 8. 2007, - 2 (s) Sbd. IX 111/07, www.burhoff.de |
Pflichtverteidiger muss die für die Bewilligung einer Pauschgebühr maßgeblichen Umstände, die sich nicht aus der Akte ergeben, darlegen |
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OLG Celle RVGreport 2005, 142 = StraFo 2005, 219 = AGS 2005, 393; OLG Hamm StraFo 2005, 173 = AGS 2005, 112; OLG Jena RVGreport 2005, 135 |
Bei Bewilligung der Pauschgebühr ist auf die in den einzelnen Verfahrensabschnitten erbrachten Tätigkeiten abzustellen |
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OLG Hamm StraFo 2005, 263; OLG Karlsruhe RVGreport 2005, 420 = StV 2005, 205 = Rpfleger 2005, 694; OLG Karlsruhe, Beschl. v. 30. 01. 2007- 2 AR 43/06, www.burhoff.de |
Berücksichtigung der neu eingeführten Gebührentatbestände; insbesondere die Dauer der Hauptverhandlungstermine als Zeitmoment steht nur noch in Ausnahmefällen zur Verfügung |
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OLG Hamm JurBüro 2007, 308; OLG Hamm, Beschl. v. 02. 01. 2007- 2 (s) Sbd. IX 150/06, www.burhoff.de. |
Das Gesamtgepräge des Verfahrens spielt allerdings bei der Bewilligung einer Pauschgebühr eine Rolle |
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OLG Hamm, Beschl. v. 01.06. 2006 - 2 (s) Sbd. IX 56/06, www.burhoff.de |
Die zur BRAGO ergangene Rechtsprechung betreffend die Berücksichtigung von JVA-Besuchen gilt auch für das RVG |
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OLG Celle RVGreport 2005, 142 = StraFo 2005, 273; OLG Hamm RVGreport 2005, 68 = StraFo 2005, 130 = Rpfleger 2005, 214 = JurBüro 2005, 196 = AGS 2005, 117; OLG Hamm RVGreport 2007, 63 = StraFo 2007, 88 = NJW 2007, 311 = JurBüro 2007, 86; OLG Köln StraFo 2006, 130 |
Festhalten hinsichtlich der Berücksichtigung von Fahrtzeiten an der Rechtsprechung zu § 99 BRAGO: Fahrtzeiten also nicht massgebend für die Frage, ob Pauschgebühr bewilligt wird, sondern erst bei der Bemessung der Pauschgebühr ggf. erhöhend zu berücksichtigen |
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BGH RVGreport 2005, 345 = StraFo 2005, 439 = AGS 2006, 120 = NStZ 2006, 239: BGH, Beschl. v. 22. 07. 2005 -1 StR 84/05, www.burhoff.de: BayObLG, Beschl. v. 17. 11. 2005 - 6 St RR 6/04, www.burhoff.de; OLG Celle AGS 2007, 74; OLG Hamm, Beschl. v. 12. 9. 2005 - 2 (s) Sbd. VIII 188/05, www.burhoff.de OLG Hamm, Beschl. v. 7. 9. 2005, 2 (s) Sbd. VIII 150/05, www.burhoff.de; OLG Karlsruhe RVGreport 2005, 420 = StV 2005, 205 = Rpfleger 2005, 694; OLG Köln StraFo 2006, 130; OLG Köln RVGreport 2006, 221 = StraFo 2006, 258 = NStZ-RR 2006, 192 = AGS 2007, 74; OLG Köln RVGreport 2006, 147 |
Einzelfälle der Bewilligung einer Pauschgebühr, insbesondere auch für das Vorverfahren |
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OLG Köln AGS 2006, 380 = NJW-RR 2007, 71 |
Pauschgebühr im Auslieferungsverfahren; Berücksichtigung von Vernehmungsterminen nach §§ 21, 22 oder § 28 IRG |
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OLG Hamm Rpfleger 2007, 502 = JurBüro 2007, 528 |
Erschwernisse des Nebenklägervertreters infolge Inhaftierung des Angeklagten kann der Nebenklägervertreter im Rahmen der Pauschgebühr geltend machen |
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OLG Celle AGS 2005, 393; OLG Hamm StraFo 2005, 130 = Rpfleger 2005, 214 = JurBüro 2005, 196 = AGS 2005, 117 = RVGreport 2005, 68; OLG Hamm Nr. 2006, 255 LS; OLG Jena RVGreport 2005, 103 = Rpfleger 2005, 276 = JurBüro 2005, 258 = StV 2006, 204; OLG Karlsruhe RVGreport 2005, 315 = StraFo 2006, 205 = NStZ-RR 2005, 286 |
alte Rechtsprechung zur besonderen Schwierigkeit bleibt anwendbar |
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OLG Hamm NJW 2006, 74 = JurBüro 2006, 137 |
Kriterien für die Beurteilung der besonderen Schwierigkeit von Schwurgerichtsverfahren gelten für die Einordnung von Wirtschaftsstrafverfahren entsprechend |
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OLG Hamm, Beschl. v. 10. 08. 2006- 2 (s) Sbd. IX 77/06, www.burhoff.de; OLG Hamm, Beschl. v. 13. 8. 2007, - 2 (s) Sbd. IX 111/07, www.burhoff.de |
Kriterien für die Beurteilung der besonderen Schwierigkeit von Schwurgerichtsverfahren gelten für die Einordnung von Strafvollstreckungsverfahren der Nr. 4200 VV RVG entsprechend |
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BGH, Beschl. v. 10. 05. 2006 - 2 StR 120/05, www.burhoff.de |
Zur besonderen Schwierigkeit einer Revisionshauptverhandlung |
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OLG Hamm RVGreport 2005, 419 = JurBüro 2006, 29 |
Höhe der Pauschgebühr bei mehreren Pflichtverteidigern, von denen der eine noch nach BRAGO abrechnet |
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OLG Hamm RVGreport 2005, 263 = JurBüro 2005, 537 = AGS 2005, 440 |
Keine Kompensation der überdurchschnittlichen Tätigkeit der 1. Instanz durch nur unterdurchschnittlichen Tätigkeiten in der 2. Instanz und die dort entstandenen hohen RVG-Gebühren |
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BVerfG RVGreport 2005, 467 = NJW 2005, 3699 |
Zumutbarkeit des Wartens auf die endgültige Bewilligung einer Pauschgebühr kann mit dem Hinweis auf den zustehenden Vorschuss auf die gesetzlichen Gebühren nach § 47 Abs. 1 RVG bejaht werden |
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BVerfG NJW 2007, 1445 |
Pflichtverteidiger muss, wenn er mit der Verfassungsbeschwerde rügt, ein ihm gewährter Vorschuss sei zu niedrig, konkret darlegen, dass und warum der ihm zugebilligte Vorschuss auf die Pauschgebühr zu niedrig und damit unangemessen ist |
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Für die Bewilligung eines Vorschusses nach § 51 Abs. 1 S. 4 RVG ist auf die Kriterien abzustellen, die die Rechtsprechung zum Vorschuss auf eine Pauschgebühr unter Geltung der BRAGO entwickelt hat |
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OLG Köln RVGreport 2006, 148 = StraFo 2006, 129 = NStZ 2006, 410 = AGS 2006, 281 |
Regelmäßige Verjährung des Pauschgebührenanspruchs nach § 195 BGB n. F.: 3 Jahre; Beginn der Frist |
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OLG Köln RVGreport 2006, 152 = AGS 2006, 339 |
Berücksichtigung von Überzahlungen bei den gesetzlichen Gebühren bei der Bewilligung einer Pauschgebühr |
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OLG Köln RVGreport 2006, 221 = StraFo 2006, 258 = AGS 2007, 74 |
Berücksichtigung der Ersparnis von Dolmetscherkosten durch den Einsatz eigener Sprachkenntnis bei der Bemessung einer Pauschgebühr |
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OLG Düsseldorf AGS 2007, 75 = JurBüro 2006, 315 LS = NStZ-RR 2006, 224 LS |
Fälligkeit des Anspruchs auf Bewilligung einer Pauschgebühr erst mit dem rechtskräftigen Abschluss des Strafverfahrens |
KG RVGreport 2005, 235 und 2006, 71; a.A. OLG Celle RVGreport 2005, 277 = NStZ-RR 2005, 286 |
Auslagenerstattung nach Freispruch nach BRAGO, auch wenn sich die Pflichtverteidigervergütung sich nach RVG richten würde |
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KGStRR 2007, 239 |
Feststellung der Zahlungsfähigkeit bereits mit Fälligkeit der Vergütung zulässig |
OLG Jena Rpfleger 2006, 434 = JurBüro 2006, 366 LS |
§ 54 RVG erfasst ausschließlich Gebühren und ist auf Auslagen nicht anzuwenden |
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OLG Jena Rpfleger 2006, 434 = JurBüro 2006, 366 LS |
Festsetzung der an den Pflichtverteidiger zu zahlenden Vergütung erfolgt nach § 55 RVG und nicht nach § 464b StPO; Einschränkung nur nach §§ 54, 46 RVG |
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AG Neuss, Beschl. v. 17. 9. 2007, 5 Ds 70 Js 16555/05 (150/06), www.burhoff.de |
keine Verzinsung der Pflichtverteidigervergütung |
OLG Hamm, Beschl. v. 9. 8. 2005 - 4 Ws 323/05, www.burhoff.de |
Entscheidung über den Rechtsbehelf gegen den Beschluss des Urkundsbeamten über die Festsetzung der Pflichtverteidigervergütung durch das Gericht des ersten Rechtszuges |
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OLG Jena Rpfleger 2006, 434 = JurBüro 2006, 366 LS |
Keine Frist für Erinnerung nach § 56 Abs. 1 RVG |
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OLG Jena JurBüro 2006, 536 LS |
Anwendbares Recht im Verfahren über die gerichtliche Festsetzung anwaltlicher Vergütungsansprüche |
OLG Düsseldorf RVGreport 2006, 470 = StraFo 2006, 473 = NStZ-RR 2006, 391 = JurBüro 2006, 641; OLG Frankfurt NJW 2007, 219 = AGS 2007, 193 m. Anm. Volpert = StV 2007, 476 |
Nur verfahrensabschnittsweise Anrechnung von Vorschüssen; Begriff des Verfahrensabschnitts; s. auch noch die Nachweise bei § 42 RVG |
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OLG Dresden, Beschl. v. 18. 7. 2007- 3 Ws 37/07, www.burhoff.de; OLG Oldenburg StRR 2007, 159 = JurBüro 2007, 415 = StV 2007, 477; OLG Stuttgart StraFo 2007, 437; LG Berlin, Beschl. v. 20. 8. 2007, (515) 68 Js 29104 KLs (22105); LG Osnabrück StRR 2007, 158 |
Zahlungen, die ein Pflichtverteidiger - auch vor seiner Bestellung - im Ermittlungsverfahren erhalten hat, sind gemäß § 58 Abs. 3 RVG auf die Pflichtverteidigergebühren für den ersten Rechtszug anzurechnen |
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